Aktuelle Seite: Home Zentren Polen Jahresbericht Darnkow 2008

Jahresbericht Darnkow 2008

Liebe Dharmafreundinnen und -freunde,

ganz am Anfang würde ich Euch gerne mitteilen, was sich in Drophan Ling Darnkow während dieses Jahres alles getan hat.

Zuallererst: die Gompa ist fertig. Wir haben neue Türen zur Gompa und zum Büro, und die Stufen und der Gang im ersten Stock sind gefliest worden. Alle Terrassen und Balkone haben Geländer bekommen, was sie schöner und vor allem sicherer macht.

Wir sind dabei, die abschließenden Genehmigungen für das Gebäude zu bekommen (dass der Bau beendet und zur Nutzung offen ist). Wir hoffen, dass der ganze Papierkram bis Ende 2008 erledigt ist. Alle Dokumente sind direkt nach dem Kurs bei den Behörden eingereicht wor­den, aber aufgrund der neuesten Ände­run­gen im polnischen Recht kann es diesmal etwas länger als gewöhnlich dauern.

Zweitens ist die Oburka bereit für eine große Veränderung. Das heißt, dort werden eine Küche und ein Lager entstehen. Neue Wasserleitungen, Böden, Treppen und ein Eingang wurden schon gemacht. Allen Fans dieses Ortes müssen wir leider sagen, dass man in Zukunft nicht mehr dort schlafen kann. Die Oburka wird als Küche, Lager und Lebensraum für die Köche dienen. Neue Schlafplätze werden im ersten Stock unseres Essraums entstehen, der gerade umgebaut wird (mehr darüber am Ende des Texts).

Alle diese Baumaßnahmen konnten nur durch Eure finanzielle Unterstützung durch­geführt werden: Im Namen unserer Leitungs­gruppe danke ich Euch allen für Eure Hilfe!

Was dank Eurer Großzügigkeit außerdem stattfand, war die 12. Butterlampenopferung mit der speziellen Ausrichtung auf Frieden in Tibet. Die Zeremonie wurde von Tulku Migme geleitet, der jeden Tag mit uns die Lampen putzte, bis zum 23. Juli, als er ab­reisen musste. Das eigentliche Butterlampen­retreat war kürzer als normal, aber wir opferten auch nach der Ankunft von Seiner Heiligkeit Taklung Tsetrul Rinpoche weiter Butterlampen. Wie jedes Jahr waren nicht viele da, aber wir schafften die jährliche An­zahl von 111.111 und sogar noch mehr! S.H. Taklung Tsetrul Rinpoche und andere Teil­nehmer sponserten viele Butterlampen, so dass wir insgesamt 140.000 Butterlampen opfern konnten!

Das Größte in diesen Sommer war natürlich der Besuch von S. H. Taklung Tsetrul Rinpoche in Darnkow. Wir hatten drei Jahre darauf gewartet und waren am Anfang ganz schön nervös und gestresst. Seit einigen Jahren war Darnków nicht mehr von einem Rinpoche besucht worden und ganz besonders von einem wie Taklung Tsetrul Rinpoche, der aus einem sehr traditionellen Umfeld kommt. Wir versuchten alles gut vorzubereiten, aber wir waren einfach unsicher, ob es uns immer gut gelungen war.

Seine Heiligkeit Taklung Tsetrul Rinpoche kam am 9. Juli in Darn­kow an. Am Eingang des Klosters begrüßten wir ihn traditionell und feierlich mit tibetischen Trompeten und mit Räucher­werk. Dann ge­leiteten wir Rinpoche zu seinem Haus. Rin­poche verbrachte dort zwei Ruhetage und er­holte sich von einer Bindehautentzündung. Am 12. Juli gab Rin­poche eine Langlebens­einweihung und damit begann das Retreat der Übertragung wichtiger Byangter-Texte.

Rinpoche beschenkte uns mit vielen wunderbaren Einweihungen in traditioneller und vollständiger Form. Wir erhielten von ihm eine komplette Übertragung von Drub Khor Nam Sum und Gongpa Zangthal sowie Unterweisungen dazu. Darüber hinaus gab Rinpoche einige zusätzliche Einweihungen wie Norlha – die Göttin des Reichtums, den Schwarzen Garuda und Hayagriva. Rinpoche gab auch Belehrungen zur Ngöndropraxis des Byangter – Zer Nga. Er wurde von drei Mönchen begleitet, die die bei den Einweihungen notwendigen Rituale durch­führten – sie machten auch viele wunderbare Tormas, Sandmandalas und Feueropfer. Urgyen Paljor, der Privatsekretär seiner Hei­ligkeit, war in seiner unkomplizierten Art für alle Anliegen und Fragen der Organisatoren und Teilnehmer immer ansprechbar. Durch sei­ne unschätzbare Präsenz und die enge Verbindung mit Seiner Heiligkeit hat er das Retreat überhaupt erst möglich gemacht

Rinpoche spricht ausschließlich Tibe­tisch. Seine Einweihungen und Belehrungen wurden von Khenpo Chöwang ins Englische übersetzt. Khenpo übersetzte nicht nur den Kurs wunderbar, sondern gab auch in den Morgensitzungen die Lungs. Es ist nicht einfach, einen so guten Übersetzer wie ihn  zu finden und wir hoffen sehr, dass auch er dabei sein wird, wenn Rinpoche nächstes Jahr wieder hoffentlich nach Polen kommt.

Andrzeyek übersetzte sowohl die Beleh­rungen als auch die Interviews vom Eng­lischen ins Polnische und Tibetische. Auch mit sei­ner Arbeit wa­ren wir sehr zufrieden und hof­fen deswegen genauso, dass er näch­­stes Jahr wieder für uns übersetzt.

Lasst uns zurück-blicken, wie so ein Kurstag aussah: Von acht Uhr morgens an bis zirka zwölf Uhr gab Khenpo Chö­wang die Lungs für die Ein­weihungen, die von Rinpoche an den Nach­mittagen gegeben wur­den. Vor der  Gompa waren Lautsprecher auf­gestellt, so dass viele den Lungs zuhörten, während sie die Butterlampen putzten. Zur gleichen Zeit be­reitete sich Rinpoche in der Gompa auf die Ein­weihungen am Nach­mittag vor. Die Ein­weihungen und Belehrun­gen fanden zwischen 14.30 Uhr und 19.30 Uhr statt. Danach gab es die Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen mit Rinpoche. Das Retreat war sehr intensiv, aber alle waren unendlich glücklich und dankbar für diese Gelegenheit, all diese kostbaren Über­tragungen und Belehrungen von einem so hohen Lehrer zu bekommen.

Tulku Dakpa Rinpoche war während der gesamten Übertragungen von S. H. Taklung Tsetrul Rinpoche hier bei uns in Drophan Ling. Auch ihm gefiel es in Darnkow sehr gut. Tulku Ugen konnte leider nur am An­fang und am Ende des Kurses hier sein. Ohne seine kostbare Hilfe wäre der Kurs nicht zustande gekommen. Er unterstützte uns dabei, Tsetrul Rinpoche nach Polen einzuladen und gab uns viele wertvolle Rat­schläge zum gesamten Kurs. Gudrun und Rolf  konnten leider auch nur für ein paar Tage kommen. Gudrun leitete am Dakinitag eine wunderbare Große Rigdzin und lud mit uns zusammen Tsetrul Rinpoche für nächs­tes Jahr ein.

Wir haben Rinpoche wiederholt förmlich durch die Darbringung von Opfergaben ein­geladen. Bei seiner Abreise versprach er uns, nächstes Jahr wieder zu kommen, wenn sei­ne Gesundheit es zulässt. Er sagte auch, dass er von der von Chhimed Rigdzin Rin­poche geleisteten Arbeit  zutiefst be­ein­druckt sei und sehr glücklich darüber, so viele seiner Schüler so hingebungsvoll im Dharma zu sehen.

Wir machten mit Rinpoche und den Mönchen auch Ausflüge. Bei einem Besuch in Kudowa sprach Rinpoche Gebete in der Schädelkapelle, fütterte die Fische im Stadtpark und probierte den leckeren Kuchen in Asia-Basia. Ein andermal gingen wir mit Rinpoche in den Zoo in Dvorze Kralove und kurz vor seiner Abreise zeigten wir ihm Prag. Meiner Meinung nach genoss Rinpoche seinen Besuch in Darnkow und es ist gut möglich, dass er nächstes Jahr wieder nach Drophan Ling kommen wird.

Abschließend möchte ich allen danken, die geholfen haben, diesen Kurs vor­zubereiten und ihn durchzuführen. Ich möchte allen Sponsoren danken, vor allem Sara und Marek für ihre finanzielle Hilfe vor und während des Kurses!

Ein Riesendank auch an Dzidka, die die Einladungen für alle Gäste vorbereitet hat!
Dan­ke an alle, die die Butterlampen geputzt haben! Danke an Rabten für seine Hilfe bei der Vorbereitung der Gompa! Dank an Andrzej fürs Übersetzen! An Margola für die Büroarbeit, das Management und die technische Umsetzung. An Jagoda und Wiesiek fürs die Vorbereitung des Tsog! An Waldek für das Aufnehmen der Belehrungen und seine vielseitige Hilfe in der Gompa!
Und an alle, die durch ihre Arbeit und positive Haltung dazu beitrugen, dass dieser Kurs im Großen und Gan­zen so glatt und ange­nehm ab­lief!

Unglücklicherweise gab es auch ein paar unerfreuli­che Vorkomm­nisse. Einige störten andere bei der Me­ditation. Alle sollten sich darauf besinnen, warum wir nach Darnkow kom­men. Es ist ein Rückzugs­ort und keine Ferienanlage! Wir alle sollten zum Prak­tizieren herkommen und um von unserem gehetzten Stadtleben Abstand zu bekommen! Wir sollten diesen Ort und alle Menschen respektieren, die ihn besuchen! Da es wiederholt dieses respekt­lose Verhalten gab, hat sich die Management­gruppe ent­schieden, die Leitung des Zentrums strenger zu handhaben. Die Regeln gelten für alle, die auf dem Klostergelände sind, sowohl während der Kurse als auch dazwischen.

Die neuen Regeln lauten:

Wir fordern absolute Ruhe zwischen 23 Uhr und 8 Uhr!

  • Alle werden gebeten, sich an die Regel zu halten, 'andere nicht zu stören', was bedeutet, ruhig zu sein, keine Musik, andere auf keinerlei Art und Weise zu stören!

  • Leute, die das nicht beachten, werden verwarnt. Wer nach einer zweiten Verwarnung weiterhin andere stört, muss das Gelände verlassen, ohne sein Geld erstattet zu bekommen.

Warnung: Wir werden diese Regeln konsequent anwenden!

Nichtsdestotrotz hoffen wir, dass es in Zukunft keine solchen ernsten Probleme in Drophan Ling mehr geben wird!

Jetzt ein Ausblick auf die Pläne für 2009.
Wie schon vorher erwähnt, haben wir angefangen, den Essraum und die Küche neu aufzubauen. Dank des guten Wetters haben wir im Erdgeschoss alles fertig bekommen. Der Essraum sieht jetzt komplett anders aus – Ihr werdet überrascht sein! Er ist so gut wie fertig. Wir brauchen noch die Fenster (und das Geld dafür). Im ersten Stock ist ein neuer Schlafsaal geplant – einige Räume zum Schlafen. Da müssen wir noch den Boden machen und darunter eine Holzkon­struktion, die Wände isolieren, Fenster einsetzen und Trennwände einbauen, die Decken und die Elektroinstallation machen. Das alles können wir nur realisieren, wenn Geld dafür vorhanden ist. Die bisherigen Spenden reichen nur für den Umbau des Essraums, jetzt wird noch Geld für den Schlafbereich gebraucht. Dafür möchte ich Euch um Eure Unterstützung bitten. Die geschätzten Kosten für den Umbau des Schlafbereichs liegen bei 40.000 Zloty.

Wir würden auch gerne einen Teil der Grünanlagen des Zentrums säubern, vor allem die Wiese zwischen Rinpoches Haus und der Sommergompa. Dafür brauchen wir nicht viel Geld, sondern Menschen, die bereit sind, dort zu arbeiten. Im Frühling brauchen wir ein paar Leute für die Gartenarbeit. An alle, die helfen wollen und können: Bitte versucht, im April etwas Zeit zu finden!

Und die Dharmapläne für nächstes Jahr: Natürlich die Butterlampenopferung und das Retreat mit S. H. Taklung Tsetrul Rinpoche. Ich hoffe, dass bei ihm alles positiv verläuft und Rinpoche uns wieder besuchen kann!

Wir hoffen außerdem, dass wir mit dem Bau der Stupa für Chhimed Rigdzin Rinpoche beginnen können. Wir werden mit Tulku Ugen über das Projekt und den Inhalt der Stupa sprechen und dann die Kosten überschlagen. Dann werden wir das weitere Vorgehen und weitere Bauarbeiten planen. Alles ist 'in Arbeit', aber habt bitte Geduld!

Falls Ihr Fragen habt, bitte zögert nicht, mir zu schreiben!

Herzliche Grüße aus Drophan Ling Darnkow!

Ania Siwecka

 


Aktuelle Seite: Home Zentren Polen Jahresbericht Darnkow 2008